Die Stadt schreibt auf ihrer Bildungscampus-Seite:
Nürnberg strebt für 2025 die Aufnahme ins Netzwerk „Creative Cities of Literature“ an, um seine Literaturlandschaft international sichtbarer und diverser zu gestalten. Die Stadt blickt auf eine reiche literarische Tradition zurück: Bereits im Mittelalter war sie ein Zentrum für Buchherstellung und -handel. Hier entstand die erste Papiermühle nördlich der Alpen (1390), die älteste kommunale Bibliothek Deutschlands (1370) sowie die erste Buchhandlung (1531). Die Schedelsche Weltchronik (1492/93) und der Behaim-Globus (1492, seit 2023 UNESCO-Weltdokument) sind Zeugnisse dieser Zeit. Die Nürnberger Meistersinger um Hans Sachs inspirierten Richard Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ (1868). (…)
Gerade im Rückblick auf eine wechselvolle Geschichte wird deutlich, wie eng Nürnberg mit dem Buch und der Literatur verbunden ist. Dass diese Verbindung heute wieder lebendig spürbar ist, verdanken wir zahlreichen Initiativen, Projekten und Menschen, die oft eher im Hintergrund wirken: Sie schreiben, veranstalten, vermitteln, diskutieren, fördern und verkaufen Literatur – und halten damit ein kreatives Netzwerk am Leben, das großteils unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung und weitgehend unbeachtet von der lokalen Presse blüht und lebt.
Wortwerk – seit 25 Jahren aktiv in Erlangen und Nürnberg – ist Teil dieses Netzwerks. Seit 2000 sind wir ein Ort für literarische Textentwicklung in kontinuierlicher, nichtkommerzieller Gruppenarbeit. Einige heute überregional bekannte Autor:innen haben bei Wortwerk ihre ersten Schritte getan. Bis heute bieten wir regelmäßig und kostenlos literarische Textentwicklungsförderung: offen und zugewandt für Schreibende jeden Alters, aus der Region und darüber hinaus. Das gemeinsame Nachdenken über Texte, konstruktiv-kritisches Feedback im geschützten Raum und die gemeinsame Arbeit an Sprache, Form und Plot machen uns als Gruppe aus.
Diese Form kontinuierlicher, unspektakulärer Basisarbeit verstehen wir als Teil des Fundaments der regionalen Literaturlandschaft. Umso mehr begrüßen wir Nürnbergs Bewerbung und freuen uns über jedes wertschätzende Signal, das vielfältiges literarisches Engagement vor Ort sichtbar macht – auch abseits größerer Bühnen.
Impulse von uns Wortwerker:innen sind dabei weiterhin zu erwarten.